[ Feist gerfragt ] Was macht gute / schlechte Typo aus?

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mogli
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[ Feist gerfragt ] Was macht gute / schlechte Typo aus?
Hey zusammen,
bin nun wieder aus Indien zurückgekehrt und mach mich nun so langsam an die Mappe. Habe vor die Mappe zu layouten und dann in den Druck zu geben, damit ich mich bei möglichst vielen Hochschulen bewerben kann und somit mehrere Pferde im Rennen hab.
Bin nun also auf der Suche nach einer geeigneten Typo für Bildtitel und -beschreibung. Hatte da an etwas mit Serifen gedacht.

Nun kenne ich mich aber was Typographie angeht null aus, werde mir da also einiges anlesen müssen.
- Vorab wollte ich aber mal ganz pauschal fragen, was gute Typo ausmacht. Klar sind Freefonts meist eher nicht zu gebrauchen, es sei denn man doktort da Ewigkeiten dran rum ..
Hier liest man bei Mappenbesprechungen oft, dass diese oder jene Typo unvorteilhaft gewählt sei .. nun meine Frage: woran erkennt man das?
Sicherlich kann ich mir auch eine Schrift ansehen und sagen ob sie mir gefällt oder eben nicht .. aber halt auch nur subjektiv und nicht nach objektiven Gesichtspunkten.
Wann ist eine Font also gut, wann ist sie schlecht?
Wann setzt man auf Serif, wann auf Sans-Serif (schon klar .. im Web eher Sans-Serif, im Print wegen der besseren Lesbarkeit mehr Serif)?
Gibts da kommunikative Unterschiede?
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destructed
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erfagrung jung

und fingerspitzengefühl
mogli
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Danke; sehr aufschlussreich.
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Christoph
Posts: 330
aber er hat recht. die frage ist einfach nicht zu beantworten, ausser wir würden hier ein zwei Bücher schreiben.

erfahrung gibt es auch in Form von pdfs, wie diesem hier
http://www.zvisionwelt.de/typokurz.pdf
[url=http://de.wikibooks.org/wiki/Design]Wikibook: Design[/url]
[url=http://de.wikibooks.org/wiki/Die_Bewerbung_zum_Design-_und_Kunststudium]Wikibook: Die Bewerbung zum Designstudium[/url]
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mogli
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Dankeschön.
Von dir?
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Plsen
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Aua, da setzt du einen Sachtext auf Mittelachse und schreibt von Leserlichkeit kurz bevor du, dank des unnötigen und vermutlich nicht von Hand korrigierten Blocksatzes (der macht erst dort Sinn, wo du mehrspaltig setzt) [i]vermeiden[/i] nicht sinngemäß [i]ver-meiden[/i], sondern nach Silben [i]vermei-den[/i], trennst. Ausserdem freut sich Willberg sicher auch nicht darüber, dass sein Name Opfer einer Trennung wird (das sollte man generell vermeiden).

Die Idee ansich finde ich gut, aber die Ausführung selbst sollte die Lehren schon wiederspiegeln, sonst macht es in meinen Augen wenig Sinn. Ich bin sicher kein Typografieexperte, aber an ein paar Regeln sollte man sich schon halten.

Nicht bös gemeint :wink:
Christoph
Posts: 330
Ne, ist nicht von mir und ist sicher nicht perfekt. Mir ist nur auf die schnelle nichts
anderes onlineverfügbares eingefallen. Aber der Herr Bier, ich heiße Knoth mit
Nachnamen, wird sich sicher über deine Änderungsvorschläge freuen :)


zwei Fragen noch:
Warum ist deiner Meinung nach Blocksatz hier unnötig und wann ist er nötig?
Und was meinst du mit auf Mittelachse gesetzt, weil das heißt normalerweise
zentriert und ich habe da nicht zentriertes gefunden?

und noch zwei Anmerkungen:
Namen trennen ist keine nette Sache, aber es ist manchmal besser als
ein Loch im Text. Hier ist es natürlich so, dass Autor und Setzer gleich sind
von daher, hätte Herr Bier es leicht verhindern können.
Das selbe gilt für vermei-den nicht schön, aber manchmal besser als ein Loch.
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Plsen
Posts: 27
Was die Zentrierung angeht hast du recht, der Text ist linksbündig gesetzt, steht aber sehr seltsam zentral auf dem Blatt. Ich finde Blocksatz macht dort Sinn, wo Texte mehrspaltig werden oder der Blocksatz eine ästhetische Funktion erfüllt, eine Mischung hätte ich schön gefunden.

Die Trennungen sind so eine Sache, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ohnehin nur der Computer getrennt hat. Um konkret zu sagen wo eine unschöne Trennung vermeidbar gewesen wäre müsste man den ganzen Text von Anfang an per Hand aufdröseln, was ein ganz schöner Aufwand ist.

Nebenbei ist sollte der Wortabstand, welchen ver-meiden im Gegensatz zu vermei-den benötigt nicht nennenswert größer sein, sind immerhin nur zwei Buchstaben.
esia
Posts: 1091
da wir ja grad im "krümelkacker-thread" sind und typgrafie, wenn mans übergenau nimmt, schon beim inhalt des textes selbst anfängt, kacke ich mal einen krümel ;-)

[quote]von Hand korrigierten Blocksatzes ([b]der macht erst dort Sinn[/b], wo du mehrspaltig setzt)[/quote]

ich behaupte mal ganz stark, dass blocksatz nie sinn machen kann, sondern allerhöchstens bei richtigem einsatz sinnvoll sein kann. :roll:

ansonsten sollte sich mogli ersteinmal die klassiker von willberg oder auch spiekermann zu gemüte führen, wie sein typografischer roman "ursache & wirkung", der sehr anschaulich vermittelt, dass es keine prinzipiell gute oder schlechte schrift gibt, da es immer auf das jeweilige einsatzgebiet und auf die erwünschte wirkung ankommt.
It´s always the same but most different.
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mogli
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Danke für den Tipp, esia. :)
Werd mich mal in der Bücherei umgucken, ob die das haben.
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Michi999
Posts: 33
also ich finde in der kunst gibt es keine objektiven regeln für typo. da geht es ja nicht um lesbareit sondern um aussehen. deswegen kommt es auf guten geschmack an.
Wolle
Posts: 352
Aber im Design, und darum gehts glaub ich hier, gibt es sehr wohl objektive Regeln für den Einsatz von Schrift. An die muss man sich natürlich nicht in jedem Fall halten. Manchmal muss man sie eben brechen. Um sie bewusst brechen zu können, sollte man sie erstmal beherrschen.

Gute Typografie kann man sich z.B. auch aus den "Typography" Jahrbüchern abschauen.
fuku
Posts: 3226
ich stimme esia voll und ganz zu und empfehle für den beginn ganz besonders die beiden willberg-bücher "erste hilfe in typografie" und "wegweiser schrift" (in dieser reihenfolge).

wenn man schon ein paar gefestigte grundlagen hat, kann man sich an "ursache und wirkung" wagen und wenn man genaueres über die feinheiten von einzelnen schrfitarten und -gruppen erfahren möchte, also schrift-klassifizierung, sollte man sich "schriften erkennen" mal ansehen. (das zuletzt genannte buch basiert zwar auf der völlig veralteten DIN 16518, aber es beinhaltet werttvolles fachwissen zu einem sehr guten preis.)

ansonsten sei noch hinzugefügt, dass man ei typografie zwischen den bereichen layout, font-formgebung und lesetypografie unterscheiden sollte und nicht alles wahllos in einen topf zu werfen ist.
timsen
Posts: 392
doof finde ich, wenn leute gleich alle regeln missachten wollen, ohne vorher mal alles richtig gemacht zu haben.
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