das ginge wohl eher, bei ner bewerbung für ne Arbeitsstelle/Praktikum, als für ein studium. Wenn überhaupt. Aber gewagt ist nun wirklich, und manchmal kommt man mit mut ja weiter.

Man, also die Idee ist schon echt fett, nur kommts halt so dermaßen auf den Prof an, dass es echt riskant ist. Der eine findets wahrscheinlich genial, der andere sagt: Nee, das war nicht die Aufgabenstellung, tschüs.

Ich würd dich einladen, aber ich bin kein Prof.

Ich würde denken: "Warum sollte ich dich überhaupt einladen? Ich sehe keinen Grund/Anreiz warum du gestalterisch interessant sein könntest. Was deutet darauf hin? Ein leeres Blatt? Toll - sagt nichts über deine gestalterische Begabung, Arbeitsweise und Persönlichkeit aus. Nur dass du Mut hast.
Denn meine Zeit ist auch kostbar. Darum mach ich mir erst gar nicht die Mühe dich einzuladen. Ich habe noch 300 andere Bewerbungen, die ich auswerten muss."

Aber ich bin ja kein prof

Bei sowas hält dich jeder fürn faulen Supermongo, der sich hinter einer vermeintlich geistreichen Idee versteckt. Niemand, der etwas vorzuweisen hat, lässt sich auf eine solche Art und Weise feiern. Offen getragene Arroganz hat ihren Platz, wenn deren Ursprung und Begründung jedem schnell und einfach ersichtlich oder bekannt ist, aber nicht wenn es daran geht dich überhaupt erst einmal zu beweisen.

Niemand lädt einen Fettsack zu einem Modelcasting ein, weil dieser meint er könne bis dahin erfolgreich abspecken. Es gibt genug talentierte Bewerber, die mit Ihren Produkten nicht hinter den Berg halten und bei denen eine Einladung dann auch offensichtlich gerechtfertigt ist. Potential ist eine Sache, aber ohne Leistung wertlos. Deine Idee lässt letzteres gar nicht erkennen und ersteres nur in Maßen. Denn allein das Prinzip der Mappe schnöde umzukehren in "ich präsentier gar nichts" ist nicht gerade originell noch um mehrere Ecken gedacht.

Zu Mut in der Konzeption sollte sich immer auch Mut in der Gestaltung gesellen. Sonst bleibts leeres "Geschwafel".

[quote="9fj"]hi. ich hab zwar den mappenstress schon hinter mir, nur schwirrt mir immer noch meine idee von frueher im kopf rum. was meint ihr? wie kommt ne mappe an, in der ein leeres blatt drin liegt, mit nem sticker drauf: "gespannt auf mehr? laden sie mich ein!" oder so...lach, vielleicht auch zu gewagt. naja. was wuerdet ihr als prof denken?[/quote]

lass so nen scheiß. selbst in den agenturen wird das langsam langweilig und die interressiert es nicht mehr wenn sie blutkonserven oder sonstwas geschickt bekommen.

Ich glaube neben Mut und Kreativität, wollen die Profs auch Leistung sehen.
Immerhin gibts ein Prüfungsordnung etc.etc... mit "klaren" Kriterien, nach
denen geprüft wird. Also selbst wenn du die Prüfer damit zum schmunzeln
bringst, landest du im Endeffekt mit einem "Schade!" bei den Absagen.

Ich glaube viel zu viele hier versuchen auch den Profs in den Hintern zu
kriechen, anstatt mal etwas an ihrer eigenen Arbeit zu werkeln und aus
eigener Intention etwas zu schaffen.

Es sei denn du hinterher derjenige sein, der mit Glück und einer
merkwürdigen Idee durchgekommen ist, anstatt mit seiner Arbeit?
(Der Daniel Kübelbeck [wie auch immer] der Designer *g*)
Dann bist auch, wenn überhaupt, eher bei den Kunstakademien richtig.
(Da gibts manchmal fälle zum Kopfschütteln)

...ich finds prinzipiell nicht schlecht in so eine Richtung zu denken, aber die sache mit dem leeren Blatt und dem Spruch:"Lust(oder neugiereig...) auf mehr?" finde ich persönlich dann doch sehr unkreativ und meine Antwort wäre "NEIN!". Interesse an mehr Nichts? Gerade durch die Arbeiten soll ja das Interessa an mehr geweckt werden. Außerdem wärst du mit Sicherheit nicht der Erste, der sowas gebracht hat und somit ists auch nichts neues was einen in die Hände klatschen läßt.

Probiers doch einfach mal irgendwo aus!

die idee ist gut. einziges problem ist, dass sie uralt ist. von daher eher nciht.

den mir bekannten ursprung hat sie in einer erörterung zum thema mut aus der sekundarstufe 2.
ein schüler gibt anstat der geforderten 1000worte nur ein blatt mit folgendem satz ab: "Das ist Mut."
reaktion des lehrers:
version1: es gab ne glatte 1.0
version2: "Nein, Leichtsinn. 6"

ich glaube eher an die 2. variante. wobei diese mechanik inzwischen schon in alle möglichen richtungen adabtierst und aufs thema mappe gabs diesn gedanken auch schon sehr häufig. zumindest ist er mir sehr geläufig.


mfg esia

ja esia, genauso kenn ich das auch. bei einer philosophieklausur soll das doch so gewesen oder täusche ich mich da?!
finds an sich wirklich gut, aber ich hätte da nicht den mumm zu ;)

Wär das denn noch Design oder schon Kunst? :mrgreen:

was soll die angst! machs einfach... :!:

[quote="Xploding Bleistix"]...Niemand lädt einen Fettsack zu einem Modelcasting ein, weil dieser meint er könne bis dahin erfolgreich abspecken... [/quote]
ganz korrekt müßte es in diesem fall ja heißen: wenn ein modelcasting schlanke teilnehmer voraussetzt, dann wird niemand eingeladen, nur weil er behauptet schlank zu sein. auch nicht, wenn eine gute chance besteht, dass er es tatsächlich ist, denn es sind einfach genug da, die es ganz sicher sind. :wink:

Es ging ja um die Gegenüberstellung von "nicht kalkulierbarem Endresultat" aus Sicht der Professoren und der "Selbsteinschätzung" des Bewerbers. In dieser Hinsicht passt meine Darstellung durchaus schnieke auch wenn deine, in ihrer Ausführlichkeit, eine bessere Übersetzung der hier angesprochenen Bewerbungssituation abgibt.

Siehste, ich hab recht, ich bin toll!

[color=darkred]@9fj: Bin auch der Meinung, dass das eine abgedroschene Idee ist.

Aber es ist ja alles möglich: da fällt mir z.B. gerad die "Mappe" (hab ich genug Anführungsstriche gesetzt?) eines KISD-Studenten ein. Ein Plakat. Mehr nicht.
Gut, wie die schriftliche Ausarbeitung dazu war, weiss ich nicht ... Aber etwas seltsam finde ich das schon. Das Werk ist in der precore-Mappensammlung zu bewundern.

Also, da weniger wohl manchmal mehr zu sein scheint, halte ich alles für möglich. Aber die Frage scheint sich ja für Dich nicht mehr zu stellen.

Viel Erfolg an der Merz-Akademie.[/color]

@cenobyte:

das mit der 1-Arbeit-Mappe liegt daran, dass die KISD ein anderes Auswahlverfahren hat. Grundsätzlich wird keine Mappe, sondern nur die Bearbeitung einer gestellten Hausaufgabe verlangt (Thema dieses Jahr: material/materiell). Ob man diese eine Arbeit nun als "Mappe" unter Precore veröffentlichen sollte ist wiederum ein anderes Thema.

[color=brown]Ich weiss, ich hatte die Bewerbungsunterlagen auch schonmal auf meinem Schreibtisch.

Die wollen neben der Hausaufgabe aber auch freie Arbeiten sehen, und in der Gestaltung der HA ist man frei. Ich vermute mal, dass sich einige KISDler bei Betrachtung der Arbeit gefragt hätten: "Wie? So einfach hätt ich s mir machen können?"

Das soll nun übrigens nicht die Arbeit des Studenten abwerten! Ich bin nur über die Quantität [u]erstaunt[/u]. Mehr nicht. Im Übrigen gebe ich zu, dass ich nur wenig über die KISD weiß, habe mich mit der Schule nicht mehr weiter beschäftigt. Aber der name macht schonmal was her.[/color]

[quote="Xploding Bleistix"]....In dieser Hinsicht passt meine Darstellung durchaus schnieke[/quote]
naja, wenn du 9fj unterstellen möchtest, dass er nichts draufhat - dann ja. aber woher willst du das wissen?

[quote="Xploding Bleistix"]Siehste, ich hab recht, ich bin toll![/quote]
ähm... ja :wink:

ich kenn sogar wen, der damit angenommen wurde... allerdings vor 10 jahren ;-)