Hallo Franzi,

Talent ist Quatsch, Kreativität kommt durch die Auseinandersetzung, durch das Arbeiten,
und natürlich müsstest du erst mal anfangen, ernsthaft auf eine Mappe hin zu arbeiten.
Dann wird sich auch erst zeigen, ob dieses Studium etwas für dich ist.
Vieleicht merkst du ja auch hier, dass dir täglich mehrere Stunden "kreativ sein" nicht so liegt.
Es spricht nichts dagegen, dich als Mappenthema zu nehmen.
Allerdings erzählen die von Dir gezeigten Arbeiten doch deutlich von jemandem, der noch sehr in pubertären Klischee- Schmerz-und Sehnsuchtsvorstellungen gefangen ist.
Sonnenuntergänge, Drachen, der Hauself aus dem Potter Film, weinende, blutende nackte Mädchen mit offenem Herzen, Mangaversuche.
Bei einer Mappenduchsicht wäre man hier schnell bei dem Urteil, die könnte erstmal noch ein bisschen älter werden, um zu studieren.
Zeige auch die Frau, die sich für Psychologie, Pädagogik, Design und Kunst interessiert.

Klaus

Hallo Franzi,

[quote]Bei mir hat das eher weniger mit pubertären Klischee-Sehnsuchtsvorstellungen zu tun, ich war schon immer so :P Also ich hab als kleines Kind schon haufenweise s/w Bilder von sterbenden und verblutenden Menschen gemalt.[/quote]

Das Thema Tod kann (und muss) man aber viel subtiler angehen, wenn man In einen solchen Studiengang will. Und diese Kitsch-Phase muss halt überwunden werden, also spielt das keine Rolle, ob du das schon immer so gemacht hast. Diese Gothik Schiene ist bei manchen Schulen eben nicht gern gesehen.

[quote]Übrigens soll da nirgends ein Mangaversuch drin sein, welches Bild meintest du?[/quote]

Ich glaube Klaus meint da uA dieses Portrait mit den Großen Augen.

[quote]Die Bilder sind ziemlich selbstdarstellend, meint ihr sowas kommt in einer Mappe gut?[/quote]

Depends. Beim durchschauen findet man immer wieder einfache Portraits, die man auf Facebook stellen könnte. Das sagt nichts über dich aus! Diese Schrei-Bilder wirken auch sehr unnatürlich/gestellt. Urlaubsbilder (#8), sowie Tierbilder (#7,28) sind schöne Bildschirmschoner, aber in einer Mappe nicht gern gesehen.

Insgesamt seh ich nichts brauchbares, aber du hast noch unendlich viel Zeit.

Trotzdem viel Erfolg

Hi Franzi,
ohne deine Bilder gesehen zu haben (der Link scheint nicht mehr aktiv zu sein) glaube ich nicht, dass du jetzt einfach so denken solltest, dass das Studium nichts für dich ist!

Ich studiere Kommunikationsdesign, habe bei meinen ersten Mappenversuchen auch erstmal Klischees bedient und langweilige, "hübsche" Zeichnungen gemacht, bis mir Leute die davon Ahnung haben gesagt haben, dass das alles total langweilig ist... Ich musste erstmal verstehen worum es geht und dann hat sich meine Arbeits- und Sichtweise auch deutlich verändert!

Und da du im Titel nach Talent fragst, ich glaube zum Thema Talent gibt es einige wissenschaftliche Belege, die besagen, dass Talent (relativ egal in welchem Bereich) einen sehr geringen Prozentsatz des Erfolgs ausmachen, wichtig ist Fleiß (!) und in unserem Bereich definitiv Leidenschaft :)

Aber ich glaube auch, dass es Sinn macht vor Studienbeginn ein wenig zu reifen und andere Sachen zu lernen, wie Klaus schon gesagt hat :)

hallo franzi,

warum bist du so ungeduldig?
ein kreatives studium hat weniger mit talent, als mit anstrengung und hingabe zu tun. du kannst nicht erwarten, wenn du in deiner freizeit ein bisschen nebenbei zeichnest, dass es direkt gut genug ist, um irgendwo angenommen zu werden. sicherlich gibt es solche fälle, das ist aber eher die ausnahme. selbst picasso hat sein leben lang kaum etwas anderes gemacht, als gezeichnet. von nichts kommt eben nichts.

die mappenerstellung ist ein langer weg. mir kommt es so vor, als ob die heutigen abituritenten immer ungeduldiger und fauler werden (sorry, das soll jetzt nicht allein auf dich bezogen sein, es ist vielmehr ein gesamteindruck, wenn man sich hier die beiträge vieler abiturienten anschaut).

du kannst dir sicher sein, dass jede/r, der an einer hochschule angenommen wurde, hart dafür gearbeitet hat. du musst dir also überlegen, ob du das möchtest oder nicht, nicht aber, ob du genug talent hast, oder nicht. wenn du dich 1x, 2x,3x beworben hast und immer nur abgelehnt wurdest, kannst du dir vielleicht solche fragen stellen.

es zwingt dich doch keiner, direkt nach dem abi 100%ig zu wissen, was du tun möchtest. es ist doch normal, dass man zweifelt, woher soll mans auch wissen, wenn man "nur" in der schule war und überhaupt keine vorstellung darüber hat, was man alles machen kann.

und wenn du so schnell schon ganz viele studiengänge abhaken kannst ("psychologie, grundschullehramt, ernährungsberatung und kommunikationsdesign") dann ist es ja auch in ordnung. vielleicht findest du ja was über das ausschlussverfahren.

wenn du keine lust hast, dich zu verbiegen, dann ist kommunikationsdesign vielleicht wirklich nicht das richtige für dich, denn später wirst du für kunden arbeiten müssen, die dir sagen, was sie in etwa gerne hätten. wenn du dann aber immer in deiner schiene bleiben möchtest, wird das eh schwer.
also viel glück bei der qual der wahl

Besuch mal den Infotag von ein paar Hochschulen in deiner Gegend. Schau dir an, was man bei Kommunikationsdesign so macht, oder bei anderen Studiengängen oder Ausbildungsberufen. Wenn etwas dabei ist, was dich begeistert, dann versuch das! Und selbst wenn du später feststellst, es ist doch nicht das richtige, ist es auch keine Schande zu wechseln.
Oder mach ein paar Praktika um die Berufsfelder kennen zu lernen. Du musst nicht direkt nach dem Abi ins Studium weiterrücken.

Hallo Franzi,
also ich finde einige deiner Ansätze gar nicht mal so schlecht. Bei uns im Studium gibt es immer mal wieder einen Kurs mit dem Titel "Selbstportrait", wo ich mir einige deiner Arbeiten als Ansätze vorstellen könnte. Kommunikationsdesign studieren muss nicht heißen jetzt schon daran zu denken was später mal ein Kunde möchte, sondern vielmehr sich selbst und seine persönliche Bildsprache zu entwickeln und ich sehe da durchaus Potenzial in deinen Arbeiten.
Von kitschigen, hübschen Sonnenuntergängen, Marienchenkäfern etc. würde ich dir natürlich trotzdem abraten, weil sie nix über dich erzählen. Eine fotografische Serie z.B. zum Thema "Selbstportait" fände ich bei dir allerdings ganz spannend. Foto 4, 6, 17, 26 könnte ich mir dazu als Ansatz vorstellen und würde gerne mehr Experimente sehen. Entwickle eine fotografische Geschichte über dich selbst, die z.B. dich und deinen Schmerz darstellt oder was auch immer du über dich erzählen möchtest. Dazu könnte ich mir Zeichnungen/Illustrationen vorstellen, die Dinge darstellen, die du fotografisch nicht festhalten könntest, wie z.b. bei Foto 12. Arbeite auch da wieder in Serien und versuche dem Betrachter ein Gefühl davon zu vermitteln, was in dir und deiner Innenwelt vorgeht.

Viel Spaß beim Arbeiten!